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Der Weg der Chiropraktik Ausbildung

Chiropraktik ist ein spannender medizinischer Fachbereich, der sich auf die Diagnose und manuelle Behandlung von Fehlstellungen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates fokussiert. Für alle, die diesen Weg als akademischen Werdegang einschlagen möchten, gibt es zwei wesentliche Optionen: ein Studium im Ausland an spezialisierten Chiropraktik-Colleges oder – in jüngerer Zeit – auch ein Vollzeitstudium in Deutschland. In diesem Beitrag erfährst du, welche Inhalte, Anforderungen und Perspektiven mit einem solchen Studium verbunden sind.


Abschluss zum Chiropraktor

In diesem Beitrag erfahren Sie:

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1) Voraussetzungen und Vorbereitung der Chiropraktik Ausbildung


Schulische Grundlagen und Interessen


Bevor du in die Vorbereitung der Chiropraktik Ausbildung startest, sind solide Grundlagen in den Naturwissenschaften unerlässlich. Besonders wichtig sind:


Biologie und Anatomie: Ein tiefes Verständnis des menschlichen Körpers ist die Basis, um später die Zusammenhänge von Wirbelsäule, Gelenken und Nerven zu erkennen.


Physiologie und Biomechanik: Diese Fächer vermitteln, wie Körperfunktionen ablaufen und welche Mechanismen zu Blockaden oder Fehlfunktionen führen können.


Mathematik und Physik: Auch hier hilft dir das logische und analytische Denken, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen.


Schon während der Schulzeit solltest du idealerweise einen guten Notendurchschnitt anstreben und naturwissenschaftliche Kurse belegen, um optimal vorbereitet zu sein.


2) Studienmöglichkeiten im Ausland


Doctor of Chiropractic (D.C.)-Programme


In Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien oder Australien ist Chiropraktik als eigenständiger Studiengang etabliert. Typische Merkmale dieser Programme sind:


• Dauer und Struktur:


Ein vollwertiges Chiropraktik-Studium dauert in der Regel zwischen 4 und 6 Jahren im Vollzeitstudium. Das Curriculum umfasst häufig 10 bis 14 Semester, in denen Theorie, Praxis und klinische Rotationen miteinander verknüpft werden.


• Inhalte des Curriculums:


Grundlagenfächer: Anatomie, Physiologie, Biochemie und Biomechanik bilden den theoretischen Unterbau.


Klinische Diagnostik: Hier lernst du, wie du mittels manueller Untersuchungen und bildgebender Verfahren (z. B. Röntgen) Fehlstellungen identifizieren kannst.


Manuelle Techniken: Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erlernen spezieller Handgriffe (Adjustierungen), die dazu dienen, Subluxationen zu korrigieren.


Praxisphasen: Intensive klinische Rotationen ermöglichen es, das theoretische Wissen in realen Patientenkontakten anzuwenden und zu vertiefen.


• Abschluss und Lizenz


Nach erfolgreichem Abschluss erhältst du den Titel „Doctor of Chiropractic (D.C.)“. In vielen Ländern ist dieser Abschluss Voraussetzung, um als Chiropraktiker arbeiten zu dürfen. Die Absolventen müssen zudem standardisierte Prüfungen (wie z. B. durch das National Board of Chiropractic Examiners in den USA) bestehen, bevor sie eine operative Lizenz erhalten.


3) Chiropraktik-Studium in Deutschland


Das neue Vollzeitprogramm in Braunschweig


In Deutschland war ein vollwertiges, akademisches Chiropraktik-Studium lange Zeit kaum verfügbar. Neueste Entwicklungen ermöglichen jedoch auch in Deutschland ein Studium, das internationalen Standards entspricht. Ein Beispiel hierfür ist das in Kooperation mit der Hochschule Fresenius entwickelte Programm in Braunschweig.


• Dauer und Aufbau:


Das Programm umfasst in der Regel einen kombinierten Bachelor-/Masterstudiengang, der über etwa 5 Jahre läuft. Hierbei werden sowohl theoretische als auch praktische Inhalte vermittelt, die dich optimal auf den Berufsalltag vorbereiten.


• Studieninhalte:


Theoretische Grundlagen: Ähnlich wie bei den Programmen im Ausland stehen Anatomie, Physiologie, Pathologie und Biomechanik im Vordergrund.


Chiropraktische Techniken: Der Fokus liegt auf der Erlernung von manuellen Adjustierungstechniken, die speziell auf die Wiederherstellung des normalen Gelenkspiels abzielen.


Klinische Ausbildung: Praxisphasen und Rotationen in klinischen Einrichtungen sind integraler Bestandteil, sodass du direkt an realen Fällen üben und deine Fähigkeiten verfeinern kannst.


Interdisziplinäre Ansätze: Das Programm vermittelt auch Kenntnisse aus angrenzenden Disziplinen wie manueller Medizin und Neurologie, um einen ganzheitlichen Behandlungsansatz zu fördern.


Akkreditierung und Zertifizierung: Das Ziel eines solchen Studiengangs ist es, einen international anerkannten Abschluss zu erzielen – idealerweise mit einer Akkreditierung durch Organisationen wie das European Council of Chiropractic Education (ECCE). Nach Abschluss und bestandener Prüfung erhältst du die nötige Qualifikation, um als Chiropraktiker in Deutschland (z. B. als zugelassener Heilpraktiker mit chiropraktischem Schwerpunkt) tätig zu werden.


4) Inhalte und Methodik des Studiums


Theoretische Inhalte


Ein Chiropraktik-Studium vermittelt umfassende Kenntnisse über den menschlichen Bewegungsapparat


Anatomie und Physiologie: Intensive Auseinandersetzung mit dem Aufbau und der Funktion des menschlichen Körpers.


Biomechanik: Analyse von Bewegungsabläufen und der Kräfte, die auf Gelenke und Wirbelsäule wirken.


Pathologie: Erkennen von Fehlfunktionen und Erkrankungen, die durch Blockaden und Subluxationen verursacht werden können.


Praktische Ausbildung


Die praktische Komponente ist ein zentrales Element:


Manuelle Techniken: Du lernst eine Vielzahl an Handgriffen und Techniken, um Fehlstellungen zu korrigieren. Dazu gehört auch die Atlastherapie, die sich auf den ersten Halswirbel konzentriert.


Klinische Rotationen: In verschiedenen klinischen Einrichtungen sammelst du praktische Erfahrungen, führst Diagnosen durch, interpretierst Röntgenbilder und setzt die gelernten Techniken an echten Patienten um.


Simulation und Fallstudien: Durch den Einsatz von Modellen und Simulationen vertiefst du dein Verständnis für komplexe Fälle und lernst, individuelle Behandlungspläne zu entwickeln.


5) Abschließende Prüfung und Berufseinstieg


Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiengangs und dem Bestehen aller erforderlichen Prüfungen – sei es durch standardisierte nationale Tests oder durch interne Zertifizierungsverfahren – erhältst du den akademischen Grad (z. B. D.C. oder Bachelor/Master of Science in Chiropraktik). Diese Qualifikation bildet die Grundlage, um im Anschluss als Chiropraktiker tätig zu werden.


Ein solider Abschluss öffnet die Tür zu vielfältigen Karrierewegen, sei es in der Selbstständigkeit mit eigener Praxis oder in interdisziplinären Gesundheitszentren. Die kontinuierliche Fortbildung bleibt dabei ein wichtiger Bestandteil, um stets auf dem neuesten Stand der Forschung und Technik zu bleiben.


6) Fazit


Ein Studium in der Chiropraktik ist ein intensiver, aber lohnender Weg. Ob im Ausland an spezialisierten Colleges oder neu in Deutschland – das akademische Studium verbindet fundiertes naturwissenschaftliches Wissen mit intensiver praktischer Ausbildung. Durch die Kombination von theoretischen Grundlagen, klinischer Erfahrung und ständiger Weiterentwicklung bist du bestens gerüstet, um als kompetenter und verantwortungsvoller Chiropraktiker einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsversorgung zu leisten.


Mit diesem detaillierten Einblick in das akademische Studium der Chiropraktik hast du eine umfassende Orientierung, welche Inhalte, Strukturen und Perspektiven dich erwarten. Wenn du weitere Fragen hast oder zusätzliche Informationen benötigst, stehe ich gerne zur Verfügung!

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